Ziel des Aktionstages ist es, Verständnis für die Natur und die nötigen Schutzmaßnahmen zu schaffen. Der DAV hat zusammen mit dem Bayerischen Umweltministerium und vielen Beteiligten im Rahmen des Konzeptes „Skibergsteigen umweltfreundlich“ in den gesamten Bayerischen Alpen und in Teilen des Bayerischen Waldes Routenempfehlungen und „Wald-Wild-Schongebiete“ erarbeitet und umgesetzt.
Seit 30 Jahren wird das Konzept stetig weiterentwickelt. In rund 180 Exkursionen wurden die bayerischen Bergregionen unter die Lupe genommen, die Interessen von Bergsport und Naturschutz mit allen Beteiligten abgewogen und diskutiert. Das Ergebnis sind rund 500 Ski- und 250 Schneeschuhrouten, die naturverträglichen Wintersport ermöglichen, und 350 Wald-Wild-Schongebiete, die den Tieren einen Lebensraum zum Überwintern geben.
Neue Geltungszeiträume für Wald-Wild-Schongebiete
Die Kälte im Winter dazu führt, dass der Energiebedarf der Tiere steigt. "Vor allem die vom Aussterben bedrohten Raufußhühner geraten auch bei wenig Schnee in Überlebensnot, weil sie keine Schneehöhlen zum Schutz vorfinden", sagt Eisele. Jede Störung durch Wintersporttreibende ist deshalb ein Risiko, da die Tiere in der Deckung bleiben, keine Nahrung zu sich nehmen oder sehr viel Energie bei der Flucht verlieren. Aus diesem Grund haben die Wald-Wild-Schongebiete, die von Wintersportler*innen auf freiwilliger Basis gemieden werden sollen, seit diesem Jahr einen festen Geltungszeitraum: vom 15. Dezember bis 30. April. In diesem Zeitraum sollen die besonders sensiblen Bereiche auch bei wenig Schnee gemieden werden.
„Natürlich geht es uns um den Schutz der Tiere“, betont Eisele, „aber auch darum, Natursport weiter zu ermöglichen. Wo freiwillige Rücksichtnahme – eben auch auf die Tiere – funktioniert, braucht es keine Verbote. Ich wünsche mir, dass wir das für die Zukunft bewahren können: Möglichst viel Vernunft und freiwilliger Verzicht auf sensible Bereiche, dafür möglichst wenige Betretungsverbote“.