Mit einem PKW und dem teilAuto-9-Sitzer machten wir uns Freitag früh zu vierzehnt auf den Weg nach Grinzens (ca. 950m ü.N.N.) im Sellraintal, in der Nähe von Innsbruck, um von dort aus zu Fuß, oder vielmehr zu Schneeschuh, auf schneebedecktem Fahrweg entlang des eisverzauberten Sendersbachs unser Basislager zu erreichen, die Kemater Alm (1.670m ü.N.N.). Idyllisch gelegen vor der markanten Kulisse der Kalkkögel – auch Dolomiten Nordtirols genannt - deren faszinierender Anblick uns immer wieder in ihren Bann zog. Michi, der Wirt – ein echtes Tiroler Urgestein – machte es möglich, dass wir uns alle namentlich Willkommen fühlten, jeder die Hausregeln kannte und wir uns auf das Abendessen freuten – denn hier kocht der Wirt persönlich, am liebsten Knödel-Variationen.
Um die Tage voll auszukosten gab es einen entspannten Touren-Nachschlag am Nachmittag weiter den Sendersbach aufwärts. Mit 1000 gestiegenen Höhenmetern auf 12 km Wegstrecke fanden wir nach leckerem Abendessen und geselliger Runde unsere kuschelig warmen Schlafplätze in drei Doppelzimmern und einem 8er-Lager. Gut gefrühstückt ging es am Samstagmorgen zeitig und noch sehr schattig auf die tagesfüllende Tour unterhalb der Kalkkögel entlang des Griesbachs, vorbei an der Adolf-Pichler-Hütte, in Richtung Gamskogel. Ziel war der wunderbar sonnig gelegene Höhenzug (ca.2.300m ü.N.N.) in Verlängerung des Sonntagsköpfl (2.100m ü.N.N.), dessen Gipfel wir auf dem Rückweg „einsammelten“. 800 gestiegenen Höhenmeter, 10 km Wegstrecke, traumhafte Wintersonne, winterverzauberte Bergwelt und wunderbare Ausblicke in die umliegende Gipfelkulisse – Kalkkögel mit Schlicker Seespitze (2.804m ü.N.N.), Gamskogel (2.659m ü.N.N.), Schaflegerkogel (2.400m ü.N.N.), Marchsäule (2.598m ü.N.N.). Erfüllt von diesen Eindrücken kehrten wir zur Alm zurück – um dann noch erfüllter mit Speckknödeln, Spinatknödeln, Kaspressknödeln zum Abendessen verwöhnt zu werden. Michi ließ sich anschließend noch viel Zeit, uns einen Einblick in sein Leben rund um die Kemater Alm zu geben. Spannend und interessant. Nochmals gut gestärkt ging es Sonntag früh, wieder mit vollem Reisegepäck, talabwärts. Doch vor dem endgültigen Abstieg wartete noch ein weiterer Gipfel auf uns, der Salfeins (2.000m ü.N.N.). Beim Einstieg zum Anstieg ließen einige von uns einen Teil ihres Gepäcks im Wald zurück, um mit leichterem Rucksack die knapp 700hm zum Gipfel zu erklimmen. Ein Sonnenhang vom Feinsten, ein sonnenwarmer Pausenplatz auf halbem Weg an der Salfeinser Alm – so kamen wir auf das aussichtsreiche Höhenplateau, auf welchem uns allerdings ein stürmisch-frischer Föhnwind begrüßte. Der Blick in alle Himmelsrichtungen - atemberaubend!
Wir hatten sie gesucht - und gefunden! Unsere verschneiten WinterSonnenBergGipfel! Und noch viel mehr: Kameradschaft, Freundschaft, Bewegungsfreude, Zufriedenheit und Fitnesstraining. Und Tiroler Knödel! Nach 1300hm Abstieg wieder zurück am Parkplatz in Grinzens, machten wir uns auf den Rückweg nach Biberach, der uns dank stockendem Verkehr ein paar Extraminuten Reisegesellschaft schenkte.
Edwin hat sogar eine kurze Videozusammenfassung unserer Tour inklusive einem Song zusammmengestellt:
Video
Ein wunderbar gelungenes Schneeschuhtour-Erlebnis dank der sorgfältigen Vorplanung von Andreas Schnapp und seiner Frau Gisela. Unterstützung in der Tourenleitung bekam Andreas von Heike Ackermann. Ein starkes Team, welches uns die drei Tage sicher durchs Gelände führte. Ein herzliches Dankeschön an Euch!
Tourenleitung: Andreas Schnapp und Heike Ackermann
Bericht: Maren Thömmes