© Chris Shaw
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Schneeschuhtour am Grünten

Grüntener Tiefschneerunde

03.01.2025

Man sollte gut überlegen, was man sich wünscht. In der Tourenbeschreibung der Grünten-Schneeschuhwanderung hatte ich geschrieben, dass wir hoffentlich durch einen tief verschneiten Wald wandern würden. 

Beim Versuch, eine Spur durch Abschnitte oberschenkeltiefen Schnees am Grünten-Hauptkamm zu ziehen, dachte ich, dass etwas seichter auch gereicht hätte.

Der Tag begann für uns mit der Parkplatzsuche. Nicht dass sonst schon jemand geparkt hätte, aber die Einfahrt zu unserem geplanten Ausgangspunkt war von einer 50 cm tiefen unberührten Schneeschicht bedeckt. Der nächste Parkplatz war ebenfalls nicht als solcher zu erkennen, erst der Parkplatz an den Adelharz-Liften sah etwas besser aus. Mit Schwung pflügten wir den 9er Bus in den Schnee und kamen zum Stehen. Das Wieder-Herauskommen war ein Problem, das wir auf später verschoben.

Nach einem kurzen „Rettungseinsatz“ für einen Autofahrer, der unglücklicherweise versucht hatte, uns mit weniger Masse zu folgen, machten wir uns auf den Weg hinter unserer Tourleiterin den steilen Wiesenhang hinauf, bevor wir eine lange Querung nach Osten in Richtung unseres geplanten Startpunkts am Oberen Wald begannen. Da unser Weg durch den Tiefschnee noch nicht gespurt war, als wir den Hauptkamm umrundeten und an Burgerschläg- und Vorderer Kölle-Alpen vorbei stampften, war eine ständige Rotation des Vordermannes bzw. der Vorderfrau erforderlich. Unser letzter unverbrauchter Teilnehmer übernahm die Königsetappe von der Hinteren Kölle Alpe hinauf über den schmalen, bewaldeten Hauptkamm vorbei am Gigglstein und weiter zu den offenen Hängen rund um die Grüntenhütte. Außerhalb des Windschutzes der Bäume, bei erneut einsetzendem Schneefall suchten wir vergeblich Schutz hinter einer kleinen Hütte für eine kurze Vesperpause, doch der Wind kam aus allen Richtungen. Unter diesen Umständen beschlossen wir, auf die letzten 300 m zur Grüntenhütte zu verzichten und den gleichen Weg zurück in den Wald zu nehmen.

Spuren mussten wir nicht mehr, der Wind hatte nachgelassen und sogar die Sonne zeigte sich. Wir stapften schnell den Bergrücken hinunter, bis ein Wegweiser Richtung Neumayrhütte zeigte. Bald erreichten wir das obere Ende des Adelharzer Schlepplifts, zu dem wir parallel durch knietiefen Pulverschnee hinunter zur Hütte schwebten, wo Kaminofen, Apfelstrudel und Kaiserschmarrn auf uns warteten. Nun gestärkt stiegen wir das letzte Stück zum Parkplatz hinab, wo wir den 9er Bus mit einem kollektiven Schiebeeinsatz befreiten und uns auf den Heimweg machten.

Tourenleiterin: Beate Shaw

Bericht: Chris Shaw