Wir machten uns mit dem Teilauto-9-Sitzer und einem Privat-Pkw am Freitag morgens um 7 Uhr auf den Weg nach Balderschwang, das sichtlich mit reichlich Neuschnee versorgt worden war. Ebenso ersichtlich war, dass wir am ersten Tag wenig sehen würden, was aber der guten Laune aller 13 mitgefahrenen Schnee-Hühner und –Hähne keinen Abbruch tat. Ausgehend vom Schwabenhof ging es zunächst entlang der Langlauf-Loipe und des Bolgenbachs in das kalte Scheuenbachtal. Alle Tourengänger schafften den Aufstieg zum ersten Tagesziel (1551 m ü.N.N.), den Hochschelpen. Nach einer wohlverdienten (kalten) Gipfelrast mit Vesper-Pause ging es weiter in Richtung Burglhütte (1428 m ü. N.N.), die wir durch schönsten Pulverschnee gegen 15:30 Uhr erreichten.
Die Wirtin führte uns sogleich bestimmt und resolut durch die Gemächer dieser urigen Berghütte. Der Lagerraum für unsere Rucksäcke fühlte sich wie in einem Kühlschrank an, das Bettenlager hatte nur wenige Grad darüber. Der warnende Hinweis unserer Tourenleiter, Maren Thömmes und Andreas Schnapp, dass es sich hier um eine kalte Unterkunft handele, war keineswegs über- bzw. untertrieben! Uns zog es schnell in die Gaststube, den mit großem Abstand wärmsten Raum der Hütte. Gottseidank hatte vorher der Wirt den Kachelofen auf gute Betriebstemperatur gebracht! Hier war dann gute Laune bei bester Geselligkeit. So manche(r) konnte die heute arg strapazierte Muskulatur mit Magnesium o. ä. behandeln. Der umsichtige Wirt verstand es dann, uns in ein Candle Light Dinner der besonderen Art einzustimmen: mit Käs-Spätzle, Kartoffel- und Blattsalat. Um 10 Uhr wurden dann für die nötige Nachtruhe die Kerzen ausgeblasen. So manche erfahrene Schneeschuh-Tourengängerin hatte vorher das Matratzenlager klug und vorsorglich mit einer Wärmeflasche vortemperiert. Spätestens um 23 Uhr konnte dann im kühlen Nachtlager ein mehrstimmiger Chor vernommen werden, der sich wie ein Ensemble von Alt- bis Bariton-Saxophonen anhörte.
Der Samstag begrüßte uns mit viel Sonnenschein zu einem wahren Winter-Wonderland mit Eisblumen an den Fenstern! Also: bestes Schneeschuhtourenwetter! Nach reichlich Frühstück ging es um 9 Uhr los zum östlich gelegenen Feuerstätterkopf, der mit 1645 m ü.N.N. der höchsten Punkt der gesamten Tour war. Wir genossen ausgiebig die traumhafte Wintersonne, die winterverzauberte Bergwelt und die wunderbaren Ausblicke in die umliegende Gipfelkulisse. Für den steilen Abstieg tauschten einige Touren-Teilnehmer die Schneeschuhe mit dem Hintern zur kindlichen Abkürzung. Zurück auf der Burglhütte um die Mittagszeit tankten wir in der Sonne noch einmal Energie für das zweite Tagesziel: Den Aufstieg zum 1580 m ü.N.N. gelegenen Burstkopf westlich der Hütte.
Von da an ging es – rein topografisch gesehen – nur noch bergab zurück zum Schwabenhof nach Balderschwang, wo wir unsere letzte Einkehr genossen.
Das war ein perfekt gelungenes Schneeschuh-Erlebnis dank der umsichtigen Vorplanung durch Maren und Andreas, die uns die beiden Tage sicher durch die Berge führten. Dafür: Ein herzliches Dankeschön an Euch!
An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, dass euer Einsatz und auch der Einsatz aller anderen Touren-Führer ein wertgeschätztes ehrenamtliches Engagement darstellt, das nicht selbstverständlich ist!
Tourenleitung: Maren Thömmes und Andreas Schnapp
Bericht: Fritz Weindler
Unser Komponist, Edwin, hat auch von dieser Tour wieder ein Video mit Song erstellt. Danke dir!
Video Burglhütte 2025