Skitouren
Berichte und Wissenswertes
Bericht der Skibergsteiger 55plus
Skitouren mit insgesamt 4700 hm in den Pragser und Sextner Dolomiten vom 06.03. - 11.03.2022
Die Skibergsteiger 55plus der DAV Sektion Biberach unternahmen vom 06. – 11. März mit 12 Teilnehmern unter der Leitung von Heinz Reinhardt fünf herrliche Skitouren in den Dolomiten bei Toblach. Die Temperaturen waren morgens immer recht frisch, dafür lachte die Sonne jeden Tag vom strahlend blauen Himmel. Aufgrund der Schneelage konnten leider keine südseitigen Skitouren unternommen werden.

Am Sonntagnachmittag stand nach der Ankunft in Toblach noch der Kleine Jaufen, 2372 m auf dem Programm. Ausgangspunkt war der Parkplatz Brückele in den Pragser Dolomiten. In das Tal von Riciogogn führte am Montag die nächste Skitour. Zuerst musste der zugefrorene Pragser Wildsee überquert werden, bevor man in das Grünwaldtal und in das Seitenbachtal aufsteigen konnte. Zuletzt führte die Spur in den eindrucksvollen Talkessel des Riciogogn. Am Dienstag ging es dann nach Sexten ins Fischleintal und von der Talschlusshütte aus durch das sehr schöne Bacherntal zur Zsigmondy-Comici-Hütte auf 2224 m. Weiter wurde über schöne Südhänge hinauf Richtung Büllelejoch aufgestiegen und auf 2600 m Höhe der Gipfel ausgerufen. Bei sehr schöner Fernsicht auf die südlichen Dolomitenberge wurde noch die Sonne genossen. Die anschließend zum Teil richtig steile Abfahrt ins Altensteintal war sehr fordernd, aber auch wirklich schön. Dafür stand am nächsten Tag mit dem Schirmboden eher eine gemütliche Skitour auf dem Programm. Vom Parkplatz Drei-Zinnen-Blick im Höhlensteintal ging es gemütlich bis zum Ende des Rienztales und wieder zurück zum Parkplatz. Die Krönung der Skitourentage stand am Donnerstag mit der Skitour Richtung Hochebenkofel an. Vom Parkplatz im Innerfeldtal führte die Spur zunächst flach an der Dreischusterhütte vorbei, bevor es etwas steiler in das landschaftlich sehr schöne Hangenalpental ging. Aus dem Tal heraus hatte man durch das Gr. Wildgrabenjoch, 2289 m einen herrlichen Blick auf die Drei Zinnen. Aufgrund der langen Aufstiegszeit wurde dann die Tour in der Höhe von ca. 2500 m schweren Herzens abgebrochen. Die Abfahrt erfolgte entlang dem Aufstieg bei wechselnden Schneeverhältnissen wieder zurück ins Tal.
Am Abend wurden dann die Touren mit den zurückgelegten Höhenmeter begossen und am Freitag, nicht ohne wehmütigen Blick zurück, die Heimreise angetreten werden.
Heinz Reinhardt




Bericht über Grundkurs Skitouren
vom 27.1.2022 – 30.1.2022 auf der Lindauer Hütte
Am Donnerstag morgen haben sich die 13 Teilnehmer/-innen und 3 Trainer/-innen am Parkplatz in Latschau/Montafon getroffen.
Nach der ersten Lerneinheit, Felle aufkleben und Gehtechnik auf Tourenskiern, ging es gemeinsam zur Hütte hoch. Nach dem Mittagessen folgte eine kurze Vorstellungsrunde und los ging es mit den ersten Theorieeinheiten der Lawinenverschüttetensuche. Dies wurde sogleich draußen auf einem großen Feld mit drei Teams in die Praxis umgesetzt und jede/jeder durfte den Ernstfall dieser Suche mit vergrabenen Sendern üben. Danach gab es noch eine Übungsstunde zur Erlernung der in steilem Gelände notwendigen Spitzkehren und nach 4 Stunden im Freien ging man gerne zurück in die warme Hütte zum Abendessen, dem noch eine weitere Theorieeinheit folgte. Hierzu stand uns eigens ein Seminarraum mit Beamer, Flip-Chart und großen Arbeitstischen zur Verfügung, einfach perfekt. Der Freitag begann mit Schneefall und so starteten wir den Unterricht mit der Theorie des Lawinenmantra, einer wichtigen Säule des alpinen Lehrplans des dt. Alpenvereins. Gegen 11 Uhr hörte der Schneefall auf, die Sonne kam hervor und so starteten wir in zwei Gruppen in den herrlich pulvrigen Neuschnee zur ersten Skitour. Die erlernte Spitzkehrentechnik konnte sogleich zum Einsatz kommen und die Fortschritte waren unverkennbar. Der schöne Aufstieg zum Drusator an der Schweizer Grenze musste über weite Strecken selbst gespurt werden und alle durften sich hierbei einbringen. Nach dem Vesper warteten teils unverspurte Hänge und mit großem Vergnügen stiebten alle durch den fluffigen Pulverschnee zur Hütte hinab. Die verbleibende Zeit bis zum Abendmenü wurde noch für die Tourenplanung des nächsten Tages genutzt.
Diese Tour am Samstag ging zuerst von der Hütte abwärts bis zur Unteren Sporeralpe, dann über die Latschätzalpe hoch zum Kreuzjoch, 2261m. Auf dem Weg dorthin wurden an vorher festgelegten Punkten immer wieder das Lawinenmantra analysiert, eine weitere Übung bestand in der Montage der Harscheisen für den sichereren Aufstieg bei vereister und harter Spur. Die Abfahrt über das Hätaberger Joch und die nachfolgende lange Querung über die Zerneu-Ebenen führte dann die erste Gruppe in einen einsamen Kessel zu einem steilen, unberührten Nordhang, wo noch ein Schneeprofil zur Analyse des Schneedeckenaufbaus gegraben werden konnte, wogegen die zweite Gruppe die Querung fortsetzte und den Wiederaufstieg Richtung Öfakopf über das Zerneuer Jöchle antrat. Dieser lange Tag endete erst mit Einbruch der Dunkelheit auf der Hütte, wo der Hunger groß und die Lust auf eine weitere Theorieeinheit klein war. Die Freude über diesen gelungenen und sonnigen Tag war trotz der Müdigkeit riesig und die Dehydrierung des Körpers wurde noch erfolgreich bekämpft.
Unser Abschlusstag startete mit einer Unterrichtseinheit zur Selbsthilfe auf der Tour, Tipps über nützliche Utensilien wie Gaffatape, Kabelbinder, Multifunktionswerkzeug und vieles mehr, sowie einer kurzen Tourenplanung. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, eine ging zum Öfapass hoch, die andere nahm den steilen Weg Richtung Drei Türme über Tiergarten und Sporatobel. Auch bei der letzteren Gruppe gab es nochmals Gelegenheit , ein Schneeprofil zu graben und den Schneeaufbau des bisherigen Winters zu betrachten. Da oben ein wuchtiger Sturm mit großen Schneefahnen wehte, drehten wir auf ca. 2550m um und entschieden uns, eine steile Querung zu den Nordhängen über der Hütte zu machen. Diese alpine Herausforderung wurde von allen mutig gemeistert und am nachfolgenden Sammelpunkt rutsche so manches Herz wieder hoch zum gewohnen Platz. Die nachfolgende Abfahrt war die Krönung dieser Tage. Pulverschneehänge bis weit hinunter in idealem Gefälle waren der Lohn für diesen aufregenden Tag, den wir dann mit einer kurzen Besprechnung in der Hütte Revue passieren ließen. Gemeinsam starteten wir die letzte Etappe zurück zu den Fahrzeugen und alle freuten sich über die interessanten, lehrreichen und spannenden Tage dieses Kurses.
Manne Mayer